Bilderbücher: Brauchen wir eine Förderung vom Staat?
„So wunderschön die Kinderbuchwelt auch ist, so erbärmlich bezahlt ist sie auch“, sagt Kinderbuchautor und Illustrator Martin Baltscheit. Er warnt davor, dass gerade die jungen und kreativen Künstlerinnen sich von der Buchbranche abwenden könnten, um in der Werbung Geld zu verdienen. „Von den Vorschüssen können die Künstlerinnen in den allermeisten Fällen nicht leben“, gibt er mit Blick auf die Buchwelt zu Bedenken – und rechnet vor, was sich in der Branche verdienen lässt.
Um Verlage in die Lage zu setzen, kunstvolle und hochwertige Bücher -statt Massenware - in Auftrag zu geben, schwebt ihm eine zu gründende Stiftung vor, die – analog zur Filmförderung – Zuschüsse für die Produktion gewährt. Ist das Buch erfolgreich, werden die Fördermittel anschließend zurückgezahlt.
„Ich rede jetzt nicht davon, dass man aufgrund einer Stiftung irgendwie Unsummen kriegt, sondern einfach nur, dass man den Wert der Arbeit nach fair bezahlt wird“, gibt Baltscheit zu bedenken und verweist auf Förderungen von Kunst, Theatern und Tanz – Welten, in die Baltscheit in den vergangenen Jahren Einblick erhalten hat. „In Zeiten der Digitalisierung in brauchen wir eine ganz offensive, liebevolle Unterstützung dieser Kunst!“, ist Baltscheit überzeugt.
Im Gespräch mit Dr. Stefan und Mr. Ralf erklärt er außerdem, wie er zum Bilderbuch-Aficionado geworden ist, der in Düsseldorf ein Bilderbuchfestival gegründet hat und sein Wissen inzwischen auch in einer Bilderbuchakademie weitergibt.
Im Oktober erscheint übrigens das neue Buch von Martin Baltscheit: „Papa liest vor“ (dtv).
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