Kinderbuch und Jugendbuch - wir behandeln alle Themen.
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00:00:02: Mathias: Ja, der Matthias Siebel ist heute zu Gast und der ist ein Erfolgsautor aber vielleicht kennt man ihn mit dem Namen ja gar nicht. Das stimmt. Einer der sehr erfolgreichen Autoren aber bislang weiß die Welt nicht wirklich Matthias Siebel. Doch, es gibt zwei
00:00:19: Mathias: Bücher unter seinem richtigen Namen.
00:00:23: Mathias: Die anderen, vielleicht gibt es auch mehr, ich habe nur zwei jetzt gefunden. Die Frage ist, Matthias was hat dich geritten zum Schreiben? Wann bist du zum Schreiben gekommen? Weil insgesamt 46 Bücher sind nicht wenig und vielleicht sind es auch noch mehr. Wann hat dich die Idee gepackt komm, ich bin Verlagsleiter, aber schreiben kann ich eigentlich auch?
00:00:47: Mathias: Ja, erst mal vielen Dank für die Einladung Ich freue mich total, bei euch sein zu dürfen.
00:00:52: Kinderbuchpraxis: Wie uns auch.
00:00:54: Mathias: Und zum Schreiben gekommen, also tatsächlich schon ganz, ganz früh angefangen. Das Sind so nicht die Leichen im Keller, aber die Sachen die irgendwie in der Schublade verschwunden sind. Also schon eigentlich so während des Studiums glaube ich das erste Mal so ein bisschen ausprobiert. Coming-of-Age-Roman versucht zu schreiben, aber der wirklich, ich glaube, den gibt es schon gar nicht mehr. Irgendwie der ist bei irgendeinem Umzug dann mal hintergeblieben was, glaube ich auch ganz gut ist.
00:01:20: Kinderbuchpraxis: Wer weiß.
00:01:22: Mathias: ja.
00:01:24: Kinderbuchpraxis: Romans vielleicht am Ende wäre das geworden.
00:01:28: Mathias: Heute wäre es wahrscheinlich Romance oder sollte es Romance sein, wenn man erfolgreich sein wollen würde und aber so richtig, also dass gesagt habe, okay, ich würde es auch gerne mal professioneller probieren war tatsächlich 2013 mit einem kleinen Geschenkbuch, was im Eichborn Verlag erschienen ist, der ja auch zu Basta Lübbe gehört, wo ich lange gearbeitet habe das war eher noch so ein so ein kreatives Fingerspiel was ich mit einer Grafikerin zusammen umgesetzt habe, mit dem hehren Versuch Werke der Weltliteratur aufs Äußerste zu kürzen. Also
00:02:09: Kinderbuchpraxis: Mhm.
00:02:10: Mathias: so richtig, um Geschichten zu erzählen sondern es war eher so ein kleines Geschenkbuch zum Spaß haben. Ich kann mal testen ob es funktioniert und frage euch mal, der Titel des Buches ist Montag Dienstag, Mittwoch Donnerstag, endlich Freitag Was könnte das für ein Werk
00:02:30: Kinderbuchpraxis: Crusoe vielleicht?
00:02:32: Mathias: ganz genau, ja.
00:02:33: Kinderbuchpraxis: Ah, okay. Einmal kurz um die Ecke gedacht. Ja, ja ja. Clever. Und das sind also Werke der Weltliteratur aufs Äußerste gekürzt. Ach das war jetzt schon die gesamte Zusammenfassung von Robinson Crusoe? Ja, Ah, okay
00:02:48: Mathias: hat einen Haken, wäre, Moby
00:02:52: Kinderbuchpraxis: Diese Geschichte hat einen Haken. Hm. Moby Dick?
00:02:57: Mathias: Dick fasst irgendwie der alte Mann und das
00:02:59: Kinderbuchpraxis: Lucky.
00:03:00: Mathias: das,
00:03:00: Kinderbuchpraxis: Ah ja, Hemingway mit dem Angeln und so. Ja, spannend. Jetzt hören wir mal damit auf, sonst kann man sich ja nur blamieren, wenn man da irgendwelche Werke der Weltliteratur reinhaut und sein eigenes Unverständnis eigene Unkenntnis Aber du hast unter deinem eigenen Namen auch sowas Lustiges gemacht wie Hoch die Hände Wochenende.
00:03:20: Mathias: ja, fürchterlich, irgendwas sollte eigentlich gar nicht unter meinem Namen erscheinen,
00:03:24: Kinderbuchpraxis: Also Geschenkbuch, schönes Geschenkbuch, ne? Ja.
00:03:28: Mathias: kleines Geschenkbuch, aber
00:03:30: Kinderbuchpraxis: also der Schalke im Nacken sozusagen.
00:03:33: Mathias: waren
00:03:33: Kinderbuchpraxis: Ja.
00:03:34: Mathias: was eigentlich auch noch gar nicht so richtig mit
00:03:37: Kinderbuchpraxis: Funktioniert das eigentlich?
00:03:38: Mathias: Nee, hat überhaupt nicht funktioniert, war irgendwie ein totaler Flop.
00:03:42: Kinderbuchpraxis: Ja, das Funktionieren war jetzt auch bezogen auf die Situation, dass man ja im Verlag eigentlich in der Funktion, warst du da schon Marketingleiter oder welcher Rolle warst du da, dass du dann sagst naja, ich bin ja eigentlich im Verlag tätig und schreibe jetzt auch noch ein Buch für den Verlag. Das ist ja so eine merkwürdige Doppelrolle.
00:03:59: Kinderbuchpraxis: Kann auch sein dass man das ja vielleicht gar nicht so gerne sieht. Man denkt ja der soll doch eigentlich hier was ganz anderes machen. Jetzt fängt er noch an, hier die Programmplätze mit eigenen Sachen zu füllen. Das kann ja auch so ein bisschen zu Reibereien führen. Ja, das war erst mal bei Eichborn, so habe ich verstanden.
00:04:13: Kinderbuchpraxis: Ja, aber das gehörte ja zu... Ja, aber es ist ja ein Kollege, Dominik Bleimling oder wer immer dann verantwortlich war.
00:04:18: Mathias: ich sogar noch Felix Rutloff,
00:04:19: Kinderbuchpraxis: Ah, Felix. Ah.
00:04:21: Mathias: entschieden hatte. Tatsächlich auch damals sicherlich noch einfacher zu bewerkstelligen als dann nachher in meiner Funktion als Verlagsleiter Kinder-Jugendbuch. Das ist natürlich sowas ne? Ich kenne eine Reihe Verlage, wo das gar nicht geht, wo man als Lektor Lektorin Programmmensch nicht nebenher selber noch Bücher schreiben darf.
00:04:45: Mathias: Ich war eigentlich immer der Meinung, dass da so viel Potenzial drin liegt, dass da so viele Leute im Verlag, Die tagtäglich mit Texten zu tun haben, die viel lesen die ein super Sprachgefühl haben, dass ich immer gedacht habe, das liegt doch auf der Hand, dass da auch Talente, Autorinnen, Autoren Talente bei sind. Und ich habe das tatsächlich mal sehr stark gefördert, vielleicht auch am Anfang so ein bisschen blauäugig weil natürlich ist da auch so ein bisschen dieses Thema im eigenen Verlag veröffentlichen Wie wird das gesehen? Wie wird das von außen gesehen? Da muss man schon so ein bisschen aufpassen, wie man
00:05:24: Kinderbuchpraxis: Wenn du sagst gefördert, also das heißt Lektorinnen oder Verlagsmitarbeiterinnen, die auch einfach gut schreiben konnten, die du unterstützt hast dann dabei?
00:05:35: Mathias: also ich habe da immer zu angeregt wer Lust hat, dass sich da jeder gerne auch mal selber ausprobieren soll. Am Anfang haben wir das gar nicht so sehr mit Blick darauf gemacht, dass wir alle Autoren oder Autorinnen werden wollten, sondern dass wir Als ich den Baumhausbereich übernommen habe, überlegt haben, wir wollen mehr mit deutschen Autorinnen
00:05:55: Kinderbuchpraxis: Mhm.
00:05:57: Mathias: Als ich das übernommen habe, hatten wir, glaube ich damals noch so 50-50 Lizenzen aus dem Ausland und deutsche Rechte die wir veröffentlicht haben. Und ich wollte halt mehr... Mehr deutsche Stoffe veröffentlichen und habe dann mit meinem Team zusammen oft geplottet. Wir haben uns den Markt angeschaut, wir haben so kurze Pitches gemeinsam entwickelt, mit denen wir dann immer wieder auch auf Kreative zugegangen sind, um zu schauen, habt ihr Lust, das zu eurem Eigen zu machen?
00:06:26: Mathias: Das waren wirklich kurze Blurbs, also wirklich Themen vorgegeben.
00:06:30: Kinderbuchpraxis: ich könnte mir bei dir vorstellen, du bist ja ein Fuchs, dass es auch einen Hintergedanken gab, nämlich wer schon mal selber geschrieben hat, wer sozusagen die Klippen, die Hürden, die Schwierigkeiten beim Schreiben selber erlebt hat, geht als Lektor auch gerne Ganz anders mit Texten um und kann unter Umständen auch den fremden Schriftstellern und Schriftstellerinnen ganz andere Hilfestellungen geben, oder?
00:06:56: Kinderbuchpraxis: Nee?
00:07:02: Mathias: es war für mich tatsächlich, wenn ich jetzt auch an mich selber denke,
00:07:05: Kinderbuchpraxis: Mhm. Mhm
00:07:06: Mathias: später tatsächlich auch eigene Bücher geschrieben habe, auch bei unserem Verlag veröffentlicht habe. ich ja mit Lektorinnen aus meinem Team zusammengearbeitet habe an den Texten.
00:07:17: Mathias: Und da
00:07:17: Kinderbuchpraxis: Mhm,
00:07:18: Mathias: hat ja dann nochmal so ein kleiner Rollenwechsel stattgefunden. Und ich habe halt dann meine Lektorin auch live und in Farbe erleben können, wie sie am Text arbeiten. Also als
00:07:28: Kinderbuchpraxis: ja.
00:07:34: Mathias: vorstellen, einkaufen prüfen, kalkulieren, mit der Herstellung Vertrieb Marketing abstimmen. Das sind ganz, ganz viele Aufgaben aber diese Ganz klassische Arbeit direkt am Text. Die findet ja meistens wirklich dann zwischen der jeweiligen Lektorin Autorin
00:07:50: Kinderbuchpraxis: Ja, ja, aber hilft das nicht, wenn... Ja.
00:07:55: Mathias: auch zu sehen, wie wie denn in
00:07:59: Kinderbuchpraxis: die das?
00:07:59: Mathias: machen die das?
00:08:00: Mathias: Und ich habe mit unterschiedlichen Lektoren bei mir aus dem Team an meinen Texten gearbeitet Und das war total spannend zu sehen, wer wie tief reingeht, wer wie streng ist, wer inhaltlich mitarbeiten will, wer Strukturelektorat macht, wer eher lange Leine lässt. Das war schon ganz spannend einfach zu
00:08:18: Kinderbuchpraxis: Aber gehen wir nochmal zurück, also du hast ja die ersten Bücher bei Eichborn als Geschenkbuch gemacht und dann hat dann der berufliche Weg ja sozusagen über Marketing dann zur Programmleitung im Kinder- und Jugendbuch geführt und in der Zeit hast du dann ja angefangen da ist ja sozusagen die Verbindung zwischen Tätigkeit und eigener Veröffentlichung ja noch enger wenn...
00:08:41: Kinderbuchpraxis: Der Programmleiter der Chef von der Abteilung jetzt was schreibt und mit einer Lektorin oder einem Lektor aus dem Team dann auch noch dieses Buch finalisiert Das ist ja nochmal ein ganz kniffliges Miteinanderarbeiten. Wie kam es denn zu den ersten Kinderbüchern im eigenen Bereich? Weil das fände ich jetzt auch nochmal sehr spannend zu hören, wie sich das wieder so ergeben hat.
00:09:03: Mathias: Also ich muss selber mal überlegen, was die Anfänge waren. Ich glaube, das allererste war ein Pappbilderbuch, einmal feste Drücken, so ein Mitmachbuch, so wird das heute glaube ich so ist der Fachterminus
00:09:19: Kinderbuchpraxis: Das sind so mit Anweisungen zum Entdecken. Da heißt es, schnell halt deine Hand über das Loch im Eis, damit das Ei nicht ins kalte Wasser plumpst. Und dann geht das Kind sofort hin, also geht es um so ein Pinguinei wieder so. Arktis Antarktis wo lebt der Pinguin Ich weiß es gar nicht. Arktis ist oben und Antarktis ist süden.
00:09:39: Kinderbuchpraxis: Und wo lebt der Pinguin? Im Süden, in der Antarktis. Ah ja, dann haben wir das geklärt. Aber diese Mitmachbücher sind total erfolgreich.
00:09:46: Mathias: Die sind sehr erfolgreich und da hatte ich diese Idee zu dem Pinguin das weiß ich noch, das war bei meinem allerersten Bologna-Messebesuch und ich habe im Bus zur Messe gesessen und hatte irgendwie vorher diesen Film, die Reise der Pinguine Irgendwie geschaut und hatte dann, es gibt sehr erfolgreiche Autoren in dem Bereich, Jörg Mühle irgendwie mit, glaube ich allen voran Mit seinen Mitmachbüchern und habe halt überlegt dass das total spannend wäre, genau das Hasenkind.
00:10:20: Mathias: Und habe da überlegt, dass man das eigentlich irgendwie auch ganz schön, ich bin ja großer Tierfan, fahre ja viel um die Welt, um mir Tiere anzuschauen, und habe halt überlegt dass man das eigentlich super miteinander verbinden könnte in dem Bereich Und so ist die erste Idee entstanden. Und ja, dann es so, bei Basta Lübber als Aktienunternehmen muss man schon irgendwie compliance-technisch so ein bisschen aufpassen, das muss alles geregelt sein und da gibt es dann den Compliance-Manager und den Vorstand, mit dem man das abstimmen muss und war jetzt bei Basta Lübber aber auch nicht irgendwie da ein Pionier in dem Bereich.
00:10:56: Kinderbuchpraxis: Mhm,
00:10:57: Mathias: also ganz großer erfolg war dieses generation doof was ja
00:11:02: Kinderbuchpraxis: mhm.
00:11:03: Mathias: sachbuch damals entstanden ist in dem ganzen bereich tolkieneske fantasy hatten wir ja so eine koryphäe der das elvischwörter buch geschrieben hat also da gab es schon eine reihe an verlagsmitarbeitern die schon vor mir auch im verlag selber veröffentlicht haben ja und mit
00:11:20: Kinderbuchpraxis: man hat es nicht unter deinem Namen gemacht.
00:11:22: Mathias: Ne, ich habe das, ich glaube, Sophie Schönwald, ne, das
00:11:27: Kinderbuchpraxis: Das ist Sophie Schönwald, genau. Du hast auch Mila Schorn oder wie man sie ausspricht, bist du auch. Du bist auch Emily Sky. Also du bist eine multiple Persönlichkeit sozusagen.
00:11:41: Mathias: ist ja das Schöne dass man als
00:11:44: Kinderbuchpraxis: aber
00:11:45: Mathias: irgendwie mit Pseudonymen arbeiten kann und
00:11:47: Kinderbuchpraxis: Frauennamen. Also sozusagen ist die weiche Seite in dir oder verkaufen sich besser Frauen Ich hätte gesagt, das ist der Marketingmensch der da durchkommt.
00:11:56: Mathias: ein bisschen der Marketing-Mensch, aber es sind halt auch alles reale Personen. Das ist Theodor Mayer ist meine Oma, Mila Schand ist ein Patenkind, Sophie Schönwald ist der Mädchen von meiner Frau. Also ich habe da so ein bisschen mich im Familien- und Freundeskreis bedient und
00:12:14: Kinderbuchpraxis: Und Emily Sky ist aber weit weg. Emily Sky aber nicht.
00:12:18: Mathias: Also Emiliano ist mein Patenkind und mein Neffe
00:12:21: Kinderbuchpraxis: Ah, okay.
00:12:23: Mathias: wegen I Love Sky, ne, das ist. Hier die geheime Drachenschule, die von Emily Skye geschrieben wird und da geht es ja als Setting um eine Insel die irgendwo Richtung Orkney Islands, Shetland Islands angesiedelt ist und dann war bei Isle of Skye wegen der Nebel und dem geheimnisvollen Da fand ich das irgendwie ganz spannend, dann eben
00:12:48: Kinderbuchpraxis: das ist ja auch...
00:12:50: Mathias: was aber letztendlich wenn ich das noch kurz sagen darf, eine ziemlich blöde Idee war, weil ich überhaupt nicht da im Vorfeld gecheckt habe, wer eigentlich Emily Sky ist und das ist so eine sehr leicht bekleidete Fitnesstrainerin aus den USA, die den gleichen
00:13:07: Kinderbuchpraxis: Okay, das erschließt doch ganz neue Lesergruppen. Okay, du meinst von den 350.000 verkauften Exemplaren sind 50.000 dann falsch? Von den täuschten Fitnessjüngern, aber seien es. Du hast sieben Bände geschrieben von dieser Geheimbiss lang und wahrscheinlich der achte ist schon in der Feder oder ist schon im Kopf.
00:13:29: Kinderbuchpraxis: Also das verkauft sich ja auch gut. Das ist sozusagen, eins ist sozusagen ein Rätselbuch, finde ich ganz witzig gemacht für, sage ich mal gerade, Dass Lesende, die nicht so gut dranbleiben können, die Motivation brauchen, da ist immer wieder die Unterbrechung und da muss erst das Rätsel gelöst werden und dann geht es weiter.
00:13:54: Kinderbuchpraxis: Kann, muss nicht. Man kann ja auch drüber gehen. Also es geht ja schon weiter. Es ist ein Angebot es ist keine Verpflichtung. Nein aber ich finde, es macht viel mehr Spaß.
00:14:06: Mathias: Hm.
00:14:07: Kinderbuchpraxis: habe es als Motivation gesehen Ich weiß nicht, wie du es gedacht hast.
00:14:12: Mathias: Ja, also wir haben da wirklich drüber gebrütet. Das Ganze kommt ja so ein bisschen inspiriert von den Escape Rooms und auch
00:14:21: Kinderbuchpraxis: Ja.
00:14:22: Mathias: Büchern die es gibt. Und wir haben uns halt schon gefragt, wie ist es, wenn man jetzt im Lesefluss unterbrochen wird, man ist an einer spannenden Stelle, wird gern weiterlesen Müsste jetzt aber erst dieses Rätsel lösen und Intention war schon, man hat eine Unterbrechung, man kann mal Luft holen man kann mal was anderes machen als lesen aber für die, die dranbleiben wollen, ist eben auch die Möglichkeit da zu sagen, nee, das ist mir jetzt zu schwer oder ich möchte gerade nicht weiter rätseln sondern eher weiter lesen um denen halt einfach die Möglichkeit zu geben, auch zu sagen, ich will einfach in der Geschichte bleiben.
00:14:54: Mathias: Das war so
00:14:55: Kinderbuchpraxis: Das ist ja jetzt ein
00:14:56: Mathias: wir da versucht haben.
00:14:57: Kinderbuchpraxis: Ja aber das wäre jetzt so ein Element, was sich sowohl bei den Kleinen wiederfindet also bei dem, halt die Hand über die Seite, puste das Ei über die Seite, oh Achtung jetzt passiert, tu was mit dem Buch, als jetzt auch diese Rätsel im erzählenden Kinderbuch, das sind ja auch relativ umfangreiche Bücher, also ein bisschen Fantasy, fantastische Elemente das sind ja meistens dann auch, darf man immer 200 Seiten mehr schreiben als bei realistischen, also spielt das für dich eine wichtige Rolle, dass du Diese Lesemotivation durch solche Elemente stützen willst.
00:15:31: Mathias: Bei den Projekten ja, aber jetzt nicht bei allen Projekten die ich machen würde. Also es gibt auch Bücher die klassische Reihe bei der Drachenschule ist ja ganz klassisch Kinder-Fantasy Aber ich finde es schon spannend, was für Verknüpfungen man herstellen kann, ohne dass es jetzt... Technisch werden muss, ohne dass ich irgendeinen Bildschirm anschalten muss oder aus dem Buch raus einen Medienbruch habe, in eine App gehen muss, sondern Anspruch war das schon immer, lass uns versuchen, so kreativ mit dem Buch als solchen umgehen zu können, wie es halt möglich ist.
00:16:08: Mathias: Und das ist schon spannend, darüber nachzudenken
00:16:11: Kinderbuchpraxis: Jetzt hast du ja Als Verlagsleiter lange Jahre Einblicke in den Kinder- und Jugendbuchmarkt gehabt, intensive Einblicke Ist es da vielleicht auch so, dass du gemerkt hast, da oder da ist eine Marktlücke da gibt es irgendwie zu wenig oder das ist gerade ein boomendes Segment oder dieses Thema ist jetzt angesagt und ich mache dann...
00:16:41: Kinderbuchpraxis: Dazu was? Also das liegt ja oft nahe dass man nicht für die Tonne dann produziert, weil wenn man sich schon die Mühe macht, aber dass du eben dann das wohl überlegt hast und schon überlegt hast, was braucht der Markt oder was würde jetzt marktgängig sein?
00:17:00: Mathias: Das gehört natürlich irgendwie ich glaube für jeden programm verlagsleiter und die programms teams dazu dass man dass man einfach schaut wo entwickeln sich die märkte hin wo sind zielgruppen wo sind bedarfe da die man dann bedienen kann immer mit dem blick auf wer sind wir als verlag wofür stehen wir was können wir was nimmt man uns ab das gehört glaube ich dazu bei meinen eigenen projekten steht Eher mal die idee im vordergrund also das worauf ich wirklich lust habe und dann schaue ich natürlich nur bei völlig abwegigen sachen das ist mal so gut dass vielleicht mal liegen und und schau dann dass man schon auch auch themen trifft nur den zeitgeist treffen würde ich jetzt aber als autor also jetzt mit
00:17:48: Kinderbuchpraxis: Mhm.
00:17:48: Mathias: meinem hut den ich jetzt auf habe Da nehme ich mir gerade die Freiheit, einfach das zu machen, worauf ich Lust habe.
00:17:54: Mathias: Natürlich habe ich einen Blick auf den Markt. Das bedingt sich einfach, wenn man 20 Jahre lang in der Branche gearbeitet hat, dass das einen irgendwie färbt, dass das in einem drinsteckt, dass man da einen Blick für hat. Aber ich würde nicht sagen, dass ich als Autor jetzt... Hingehe und sage, oh, ich schreibe jetzt den nächsten,
00:18:14: Kinderbuchpraxis: Bestseller.
00:18:15: Mathias: Romance Titel im New Adult.
00:18:18: Mathias: Das wäre sowas was ich nicht machen würde. Also
00:18:21: Kinderbuchpraxis: Also ich habe zum Beispiel gedacht bei dem Mäusekind, es ist soweit ein großer Tag, Geburtstagszeit, da geht es ja ganz stark, auch bei anderen Themen teilweise, bei den Bilderbüchern, ja ich fasse es mal zusammen unter dem Thema Achtsamkeit, also im Umgang miteinander, wo ich dachte, bei so einem Buch... Ist das nicht vor allem auch das, was sich Erwachsene wünschen?
00:18:47: Kinderbuchpraxis: Also jetzt kann man sagen, das Kind in mir, aber auch erwachsene Käufer, dass die erwachsenen Käufer gerade das ganz toll finden und dann eigentlich, ja, es ist ja ideal, wenn es die Käufer gut finden.
00:19:04: Mathias: Also...
00:19:05: Kinderbuchpraxis: das Thema Achtsamkeit auch irgendwie schon zu dir, weil so wie ich dich bislang erlebt habe, bist du auch so vom Typ her einer, der durchaus gewisse Werte immer vertritt und durchaus sehr achtsam im Umgang auch mit anderen Menschen bist und so.
00:19:19: Kinderbuchpraxis: Also ist kein Widerspruch aber...
00:19:22: Mathias: Also Da gibt ja einen Vorgänger, ein Mäusekind, es ist so weit, bald beginnt die Schlafenszeit. Das ist natürlich, gute Nachtgeschichten, also ein absoluter
00:19:34: Kinderbuchpraxis: Mhm, mhm, mhm
00:19:44: Mathias: der erste gerade, der war halt zuerst da und da ist dann aus so einem Zweizeiler dann letztendlich dann diese Geschichte entstanden Das andere war jetzt irgendwie die Frage, wie machen wir weiter mit dem Mäusekind und dann war halt Geburtstag ein Thema.
00:20:02: Mathias: Das war nicht so sehr dieses Achtsamkeit, war es ja. Meiner Meinung nach auch einfach im Markt sehr, sehr stark gerade bedient wird. Also da ist
00:20:13: Kinderbuchpraxis: Ja ja.
00:20:13: Mathias: Meinung nach ein Überangebot da Das hat in dem Falle jetzt nicht so eine große Rolle gespielt, dass ich jetzt auf Achtsamkeit raus wollte, dass man immer wieder irgendwie Thema, einen moralischen Kompass mitgeben, Werte vermitteln wollen, irgendwie gerade im Bilderbuch.
00:20:32: Mathias: Das ist bei mir drin. Also das
00:20:33: Kinderbuchpraxis: Okay,
00:20:35: Mathias: Bilderbüchern. Immer mit drin, ich habe hier und da mal die Dschungel-Grummel-Pups-Parade oder wo ist das Klopapier, wo ist das Klopapier, das war in der Corona-Zeit
00:20:45: Kinderbuchpraxis: ja, ja, ja.
00:20:49: Mathias: man einfach denkt, Mann, das kann doch nicht sein, dass da irgendwie die Leute hochten, lass uns da mal was Lustiges zu machen.
00:20:57: Mathias: Da war der Anspruch dann eher, komm, wir machen hier so ein bisschen einfach mal was, was albern ist und einfach
00:21:03: Kinderbuchpraxis: dieses ganze Thema, Themen Pupsen Toilette, das gab es ja durchaus jetzt auch so einen kleinen, eine Welle
00:21:11: Mathias: Ja.
00:21:21: Kinderbuchpraxis: damit auseinanderzusetzen.
00:21:23: Kinderbuchpraxis: Also da gibt es ja auch so einen gewissen Reiz für Kinder, sich damit zu beschäftigen, wo geht das da hin, wo kommt das da raus und so weiter. Also das sind ja schon auch Themen, die so ein bisschen, ja, man merkt das ist spannend, wenn man es gut macht.
00:21:38: Mathias: und auch schon, aber auch ein Evergreen, also von
00:21:42: Kinderbuchpraxis: Ja, ich
00:21:43: Mathias: König Pups bis, also das
00:21:46: Kinderbuchpraxis: brauche
00:21:47: Mathias: glaube ich das ist in den Kindern drin und jede neue Kindergeneration, die da kommt, Das ist ja so das
00:21:52: Kinderbuchpraxis: was Neues.
00:21:53: Mathias: man so seine Selbstermächtigung hat, wo man Kontrolle selber ausüben kann. Das ist natürlich spannend für Kinder und für alle, die da irgendwie nachkommen.
00:22:01: Mathias: Was ich immer noch wichtig finde, ist bei Bilderbüchern, dass man schon auch schaut, dass es den Erwachsenen Spaß macht, vorzulesen und dass man so einen Sweet Spot trifft. Dass, wenn das Kind zu Hause zum zehnten Mal das Bilderbuch XY rausholt, man auch als Erwachsener Nochmal Spaß haben kann beim Vorlesen Also das finde ich schon ein wichtiger Punkt.
00:22:27: Kinderbuchpraxis: Ja wie ist denn das gerade bei diesen Bilderbuchprojekten? Da hast du ja dann eine Partnerin einen Partner an der Seite. Das ist natürlich dann auch immer die Situation vielleicht ein bisschen komplexer wenn man sagt, ja, ich bin der Autor, ich bin auch der Verlagsleiter. Wir machen jetzt zusammen ein Bilderbuch.
00:22:44: Kinderbuchpraxis: Ist das für die Illustratorin den Illustrator dann irgendwie auch so eine ungewohnte Situation, mit der man klarkommen Es ist zumindest klar, wer der Chef ist. Ja, zum Beispiel. Das ist klar. So will ich das nicht illustrieren. Aber vielleicht sagt man das dann vielleicht doch nicht so laut.
00:23:01: Mathias: Ne,
00:23:02: Kinderbuchpraxis: Problem.
00:23:02: Mathias: also wir haben schon immer sehr stark getrennt finde ich auch total spannend, dass ich das jetzt nicht mehr muss, aber die Projektleitung übernimmt immer die jeweilige Lektorin ich weiß gar nicht, ob bei allen Projekten den Illustratoren, Illustratorin klar war, wer auf der Autorenseite dahinter steht, wegen der
00:23:24: Kinderbuchpraxis: Mhm, mhm. Ah ja. Darf ich mal mit der Autorin telefonieren? Ah, die kann heute nicht.
00:23:29: Mathias: war's
00:23:30: Kinderbuchpraxis: hat aber eine tiefe Stimme.
00:23:33: Mathias: Nee, eigentlich nie so vorgekommen. Es gibt aber genug Fälle. Ich habe ja wirklich mit vielen zusammengearbeitet aber eigentlich immer auf Augenhöhe. Also ich glaube, wer mich kennt, weiß, dass ich mich selber nicht so ernst nehme und nie halt irgendwie diese Chefkeule rausholen würde.
00:23:49: Kinderbuchpraxis: Mhm.
00:23:50: Mathias: finde aber, was ich total spannend finde, wo ich gerade auch an Projekten arbeite, ist dieses Thema... Wie sollte man eigentlich im Bilderbuch zusammenarbeiten? Und bisher war es tatsächlich so, ich schreibe die Texte dann gehen die Texte an meine Lektorin an meinen Lektor, der dann wiederum das Bindeglied zur Illustratorin zum Illustrator ist und so der direkte Austausch zwischen Autor und Illustratorin bisher immer in eher kleineren Rahmen stattgefunden.
00:24:23: Mathias: Also das Projektmanagement wird dann von der jeweiligen Lektorin übernommen. Aber dass man so ganz eng zusammenarbeitet als ich als Autor mit den Illustratoren, Illustrierenden, hat gar nicht so häufig stattgefunden.
00:24:40: Kinderbuchpraxis: Also hat es je Live-Gespräche gegeben dann zwischen Illustratorin und dir?
00:24:46: Mathias: abhängig von den Projekten Jetzt bei dem allerersten mit dem Pinguin, das wird von der Nadine Reitz illustriert,
00:24:54: Kinderbuchpraxis: Mhm.
00:24:55: Mathias: Die habe ich tatsächlich auf einem Illustratorin-Stammtisch in Düsseldorf kennengelernt. Und das war, ich glaube, sogar ihr erstes Buchprojekt, was sie dann gemacht hat.
00:25:04: Mathias: Und wir sind mittlerweile gut befreundet. Da findet natürlich auch der direkte Austausch
00:25:08: Kinderbuchpraxis: die wusste auch, wer Sophie Schönwald dann ist.
00:25:11: Mathias: ich
00:25:12: Kinderbuchpraxis: Okay, das ist ja...
00:25:14: Mathias: auch, der die Zoo-Reihe macht. Dann gab es aber andere, wo ich mir
00:25:21: Kinderbuchpraxis: es eben nicht wussten.
00:25:22: Mathias: eben
00:25:22: Kinderbuchpraxis: Aber wie war das für dich, wenn vielleicht Lesungsanfragen kamen Also es ist ja eigentlich schön für jeden Autor wenn es dann mal heißt, Mensch toll, wir würden den gerne mal in unsere Kita einladen oder wir würden gerne mal die Buchhandlung, die sagt, können wir mit dem nicht mal was machen?
00:25:37: Kinderbuchpraxis: Und gut, dann kann man sagen,, das steht nicht zur Verfügung. Sie steht nicht zur Verfügung. Sie steht nicht zur Verfügung. Ist nicht dann vielleicht manchmal in dir der Wunsch gewesen, ich würde das gerne mal so mit Kindern live ausprobieren und wie die Reime oder mit dem Mitmachen, ich würde das gerne mal inkognito erleben Das geht gut.
00:25:59: Kinderbuchpraxis: Ich kann mir das als Wunsch zumindest des Autors sehr gut vorstellen, dass es diesen Wunsch gibt.
00:26:05: Mathias: gemacht die waren ja
00:26:06: Kinderbuchpraxis: Achso, okay.
00:26:08: Mathias: die pseudonymen also ich glaube in den meisten fällen Also es interessiert ja letztendlich auch nicht die Welt da draußen, wer Sophie Schönwald ist. Und wenn es dann Anfragen gab, weil ich eh mit Verlagsleitung und Bücherschreiben sowieso nicht viel Zeit hatte, war das jetzt nichts, wo ich mit unserem Event-Presse-Team gesprochen habe und gesagt habe, oh, jetzt biete mich aber mal bitte irgendwie stark für
00:26:33: Kinderbuchpraxis: nein das nicht, wenn es das nicht, aber...
00:26:36: Mathias: Wenn es konkrete Anfragen gab, ich war mit den Klinik-Clowns unterwegs, dann gab es mal zum Tag der Zahnhygiene eine Anfrage, da bin ich dann schon hingefahren. Oder wir machen hier viel, also Basta Lübbe viel mit dem Bücherwurm, so eine kleine Bücherei aus Dellbrück, viel zusammen.
00:26:56: Mathias: Und da war dann auch die Frage, kannst du nicht auf unserem Jahresfest, Sommerfest kommen? Und da habe ich dann schon auch gelesen.
00:27:03: Kinderbuchpraxis: Und die Kinder waren dann nicht erstmal verblüfft? Du bist die Sophie Schönwald?
00:27:08: Mathias: wenn ich dann hier den Zahnputztag hochgehalten habe und dann gesagt habe, guckt mal, da steht Günther Jakobs und Sophie Schönwald drauf, was glaubt ihr denn, wer ich bin?
00:27:15: Mathias: Und dann haben natürlich alle gesagt, Günther Jakobs, nein, ich bin Sophie Schönwald. Und dann war natürlich
00:27:20: Kinderbuchpraxis: Stimmt nicht, stimmt nicht. Ach, heute ist das ja alles möglich. Ja, aber als Autor hat man schon natürlich irgendwie gerne direkten Kontakt oft zu Publikum Ich könnte mir vorstellen, dass du jetzt vielleicht viel mehr zu Lesungen Lust hast und das ausprobierst neue Werke.
00:27:39: Mathias: klar, das ist ja jetzt für mich alles neu
00:27:41: Kinderbuchpraxis: Ja. Hast ja auch jetzt mehr Zeit.
00:27:44: Mathias: ist die Frage, aber es ist auf jeden Fall ein Thema, was jetzt auch
00:27:49: Kinderbuchpraxis: du nicht mehr Zeit?
00:27:51: Mathias: Ich habe tatsächlich viel zu tun. Also der Übergang hat sehr gut funktioniert für mich, was jetzt so die
00:27:59: Kinderbuchpraxis: Okay.
00:28:00: Mathias: Ich habe mir mit Birgit Arte-Jager eine ganz tolle Agentin genommen, die halt schon für mich Projekte angeboten hat und auch schon untergebracht hat. Das
00:28:11: Kinderbuchpraxis: Mhm.
00:28:12: Mathias: sehr fleißig am Schreibtisch und arbeite meine Projekte ab. Aber klar, ist natürlich irgendwie was anderes als Schreiben und Verlagsleiter sein. Jetzt habe ich mir aber gedacht, jetzt will ich mich erstmal so ein bisschen in den Schreiballtag eingrooven. Und wenn das sitzt und ich wirklich auch absehen kann, wie viel schneller ich denn jetzt werde bei meinen Projekten, weil ich einfach mehr Zeit habe zu schreiben, dann auch zu gucken, klar, was ist mit dem Thema Veranstaltung.
00:28:40: Kinderbuchpraxis: Du hast mal irgendwo gesagt, ich bin gerne komplett verplant. Also nicht in dem Sinne, dass es dein Ziel ist, aber dass es immer wieder so kommt. Ich bin gerne komplett verplant. Das wäre jetzt die Chance sozusagen, sich aus der kompletten Verplanung leicht zu lösen. Man kann sich auch freiwillig wählen.
00:28:56: Mathias: glaube, ich habe gelogen damals.
00:28:58: Kinderbuchpraxis: Also es war 2014, 15, 16 irgendwie so da. Das ist ja lange her. War glaube ich im Buchmarkt irgendwie so ein, ja.
00:29:05: Mathias: Nee,
00:29:06: Kinderbuchpraxis: Okay.
00:29:07: Mathias: ich finde derzeit wenn ich meinen Rechner aufmache und in meinen Outlook-Kalender gucke und da steht halt gar nichts drin, das
00:29:15: Kinderbuchpraxis: es doch herrlich dann.
00:29:16: Mathias: Es ist
00:29:17: Kinderbuchpraxis: Ja, du kannst schreiben, schreiben, schreiben.
00:29:19: Mathias: hatte das ja, also als ich raus bin dann bei Basta Lübbe, dann war ja auch dieses Thema, ich muss mir einen eigenen Rechner kaufen und Windows kaufen und alles hier irgendwie so technisch aufsetzen, da bin ich halt wirklich nicht so gut drin und dann hatte ich aber alles.
00:29:34: Mathias: Und dann habe ich die ersten drei Tage in meiner Autoren-Selbstständigkeit keine einzige E-Mail bekommen hatte wirklich gedacht, ich habe das irgendwie falsch aufgesetzt, irgendwas
00:29:44: Kinderbuchpraxis: Du bist am Leben vorbei.
00:29:45: Mathias: und habe mir dann selber eine E-Mail geschrieben,
00:29:48: Kinderbuchpraxis: Ob das geht, ja, ob es funktioniert.
00:29:51: Mathias: kam dann auch direkt an und das war dann wirklich so, dass ich sage, ja Wahnsinn irgendwie, also dieses sonst irgendwie 40, 50, 60 E-Mails am Tag, das ist weg und das ist großartig also das fühlt sich schon sehr gut
00:30:03: Kinderbuchpraxis: Wie ist das überhaupt mit deinem Werdegang? Also du hast sozusagen jetzt, im Prinzip könnte man sagen, mehrere Leben, wenn man es mal so sieht. Also du hast irgendwie, ich habe mal gelesen, du seist über die Pfarrbücherei zum Lesen gekommen sozusagen oder seist. Selber begeisterter Leser geworden und dann ist ja irgendwann die Frage, was wird denn aus dem Bub?
00:30:25: Kinderbuchpraxis: Irgendwas soll der entweder studieren oder eine Ausbildung machen? Was war dann dein Weg?
00:30:31: Mathias: Also wenn wir so weit zurückgehen, also es hat wirklich in der Fahrbücherei Köln Löwe nicht angefangen, da hat meine Mutter ehrenamtlich gearbeitet und dann bin ich öfter mit hin und während sie halt vorne die Bücherkarten abgestempelt hat und die Bücher rausgegeben hat, habe ich mich am Anfang in die Comic-Ecke verzogen und mich später dann auch an den Kinderbüchern versucht, so ging es eigentlich los und habe tatsächlich... Durchweg immer viel gelesen. Auch als
00:30:59: Kinderbuchpraxis: Mhm,
00:31:00: Mathias: war ich jetzt nicht so der Riesensportler. Da war Lesen für mich schon immer einfach ein wichtiges Thema, was mich
00:31:07: Kinderbuchpraxis: mhm.
00:31:08: Mathias: Bin dann aber nach dem Abi wirklich ganz anders abgebogen. Bin nach Holland, um ein Zwischending aus BWL und VWL zu studieren.
00:31:20: Kinderbuchpraxis: In Maastricht hast du dann studiert?
00:31:23: Mathias: habe ich
00:31:23: Kinderbuchpraxis: Aber in Madrid hast du auch studiert, oder?
00:31:26: Mathias: Madrid hatte ich auch studiert, also Maastricht war so eine sehr oder ist so eine sehr international ausgerichtete Uni, die damals im Zuge der europäischen Verträge die in Maastricht geschlossen worden sind als Fakultät gegründet wurde und die halt Partner-Unis auf der ganzen Welt hat und
00:31:40: Kinderbuchpraxis: Mhm.
00:31:42: Mathias: von dem Studiengang war dann eben auch, dass man ein Jahr, ein halbes Jahr oder ein ganzes Jahr noch mal ins
00:31:47: Kinderbuchpraxis: Mhm.
00:31:48: Mathias: und da
00:31:49: Kinderbuchpraxis: du eigentlich Europäer?
00:31:51: Mathias: Quasi,
00:31:52: Kinderbuchpraxis: Ja.
00:31:52: Mathias: wirklich, ich bin
00:31:53: Kinderbuchpraxis: Ja. Ja Ja Ja. Ja
00:31:57: Mathias: Genau, war dann noch in Madrid und bin vor Europäern natürlich Kölner und
00:32:02: Kinderbuchpraxis: Ja. Ja..
00:32:04: Mathias: auch immer wieder nach
00:32:04: Kinderbuchpraxis: Ja.
00:32:06: Mathias: Und bin dann in Köln gelandet war kurz in der Werbeagentur, in der
00:32:11: Kinderbuchpraxis: okay.
00:32:12: Mathias: ich glaube, zwei Jahre und habe dann mit einem Trainee-Programm zur Verlagsleitung, hieß das damals, bei Bastei Lübbe angefangen.
00:32:23: Kinderbuchpraxis: Wie, einen gleichen Trainee, also man fängt an und gleich als Trainee zur Verlagsleitung? Ja, der Weg führt dann irgendwann mal im Idealfall dahin aber es ist halt nicht so ein Trainee für... Für so einen Junior-Produktmanagement-Job sondern das ist dann schon Führungs... so eine Art Führungstraining für Einsteiger.
00:32:42: Kinderbuchpraxis: Toll.
00:32:42: Mathias: Und das war auf zwei Jahre angelegt. Ich war auch der Erste der da drin war. Aber das war tatsächlich damals in dem Zeitschriftenbereich noch von Basta Lübbe.
00:32:51: Kinderbuchpraxis: Ach so.
00:32:53: Mathias: Rätselhefte, Zeitschriften die es da gab und das war nach einem Jahr aber auch schon wieder vorbei, weil dann irgendwie große Konsolidierungsphase bei
00:33:02: Kinderbuchpraxis: Mhm, mhm,
00:33:04: Mathias: irgendwie Outsourcing das Riesenthema
00:33:06: Kinderbuchpraxis: mhm
00:33:06: Mathias: ist mein Bereich quasi fast komplett eingestampft worden. Und dann hat man mir aber angeboten in den Buchbereich zu
00:33:15: Kinderbuchpraxis: mhm,
00:33:17: Mathias: zu machen in
00:33:18: Kinderbuchpraxis: zum Glück.
00:33:19: Mathias: die Marketingabteilung, zum Glück, da war ich auch wirklich sehr dankbar. Und dann ging es in der Marketingabteilung dann recht schnell, also von der Projektleitung zur stellvertretenden Abteilungsleitung, das war innerhalb von zwei, drei Jahren. Da waren
00:33:34: Kinderbuchpraxis: Mhm, mhm.
00:33:48: Mathias: sondern auch Belletristik, Hörbuch, Sachbuch, was damals alles an Imprints da war, in der Doppelspitze mit einer Kollegin gemeinsam übernommen habe und habe das dann insgesamt, also der Teil war dann insgesamt zehn Jahre lang. Und hatte dann nach, ich weiß nicht wie vielen hunderten Vorschauen tausenden Covern, ewig vielen Kampagnen nach zehn Jahren gesagt, okay, da muss noch mal irgendwie was anderes kommen. Und das wäre dann entweder der Wechsel in ein anderes Haus gewesen, weiter im Marketing oder wirklich noch mal zu sagen, nö, ich will eigentlich lieber noch mal in einen anderen Bereich. Und schon damals habe ich so gedacht, ah, das Herz schlägt ja im Verlag eigentlich im Programm und ich würde gerne in den Programmbereich
00:34:35: Kinderbuchpraxis: mhm.
00:34:36: Mathias: hatte dann zum Kinderbuch damals noch Boje und Baumhaus Berührungspunkte weil ich es halt marketingseitig schon mitbetreut hatte und das hat dann geklappt, dass ich da dann
00:34:46: Kinderbuchpraxis: Okay.
00:34:47: Mathias: das Angebot bekommen habe, nach zehn Jahren in den Programmbereich zu wechseln und habe das dann auch wieder zehn Jahre gemacht und Es scheint immer bei mir so die Grenze zu sein, dass man dann sagt, okay, mache ich zehn Jahre und in zehn Jahren wahrscheinlich auch irgendwie an die tausend Buchveröffentlichungen mit begleitet. Und ich dann gesagt habe, so und jetzt muss wieder was Neues kommen. Und seit
00:35:10: Kinderbuchpraxis: Und seit April freiberuflicher Autor.
00:35:15: Mathias: Autor.
00:35:16: Kinderbuchpraxis: Und das geht jetzt 10 Jahre und dann wirst du Illustrator. Oder so. Du bist Jahrgang 1980 oder so alt bist du noch gar nicht.
00:35:26: Mathias: Danke,
00:35:27: Kinderbuchpraxis: Ach 76, okay. Weil Sophie Schönwald ist ja 1980 in Bayern geboren und da dachte ich, du wärst auch 1980, aber das bist ja gar nicht. Achso, okay, okay, okay.
00:35:39: Kinderbuchpraxis: Mit der hast du übrigens auch ein Buch gemacht, Entdecke das Tier in dir. Also wäre das vielleicht auch so eine Sache mit ihr ab und zu ein Buch zu machen?
00:35:46: Mathias: so meine erste Leserin und meine die
00:35:50: Kinderbuchpraxis: Aber dass ihr zusammen mal ein Projekt macht wieder?
00:35:53: Mathias: sie ist eigentlich bei allen Projekten mit dabei. Also das,
00:35:57: Kinderbuchpraxis: Also jetzt nicht mit Namen, aber mit Input.
00:36:01: Mathias: Input.
00:36:02: Kinderbuchpraxis: ja.
00:36:03: Mathias: als vorher, weil ich ja jetzt so alleine bin.
00:36:07: Kinderbuchpraxis: Sag mal, geht das als Idee? Ich weiß nicht. Aber was für ein Schreibtyp bist du? Das ist ja ein Unterschied, ob man nebenbei nebenher als Verlagsleiter noch irgendwie gucken muss, wie man sich die Freiräume schafft. Und jetzt hast du den ganzen Freiraum am Tag. Wir haben jetzt schon noch viele unterschiedliche Schreibtypen kennengelernt von Jens Ich sitze gerne im Kaffee und schreibe auf Zettel oder in meinem Notizbuch bis hin zu, ich schreibe von morgens 10 bis 12, dann mache ich eine Pause, dann mache ich nachmittags ein kleines Schläfchen, dann arbeite ich meine E-Mails durch und dann schreibe ich wieder von 14 bis 17 Uhr.
00:36:40: Kinderbuchpraxis: Es gibt ja alle Varianten von streng bis ich lasse es fließen.
00:36:44: Mathias: Ja,
00:36:45: Kinderbuchpraxis: ist dein...
00:36:47: Mathias: so eine Lerche. Also ich stehe immer extrem früh auf
00:36:51: Kinderbuchpraxis: Oh. Mhm.
00:36:52: Mathias: dann wirklich so gegen fünf, um
00:36:55: Kinderbuchpraxis: Ui.
00:36:55: Mathias: Arbeit mich
00:36:56: Kinderbuchpraxis: Das ist ja schon senile Bettflucht.
00:36:58: Mathias: quasi.
00:37:00: Kinderbuchpraxis: Bei fünf wäre meine Pendenz immer zu sagen, nee, nee das heißt 17 Uhr. Ja ja, genau, okay.
00:37:05: Mathias: Also
00:37:06: Kinderbuchpraxis: Oh, mhm.
00:37:07: Mathias: immer sehr, sehr früh angefangen, sodass
00:37:09: Kinderbuchpraxis: Oh, okay.
00:37:10: Mathias: hatte, um quasi vor der Arbeit schreiben zu können. Das habe ich aber auch beibehalten, nicht mehr fünf, also jetzt ist es irgendwo so zwischen sechs und sieben aber dann ist es für mich wirklich so der Weg, einmal kriegt der Hund sein Futter, ich mache mir einen Kaffee und sitze dann so bis elf, elf, zwölf am Schreibtisch Und habe
00:37:30: Kinderbuchpraxis: Aber ein Frühstück geht auch irgendwie noch dazwischen dass du nicht hungrigen Magen da sitzt.
00:37:36: Mathias: meistens echt erst spät dann,
00:37:37: Kinderbuchpraxis: Echt okay.
00:37:38: Mathias: erstmal irgendwie
00:37:40: Kinderbuchpraxis: tapfer.
00:37:41: Mathias: macht auch total Spaß, also ist auch wirklich so meine Zeit und dann werde ich meistens immer so ein bisschen müde oder so, dann muss der Hund auch raus nochmal, dann gehen wir meistens immer spazieren und dann gucke ich, dass ich am Nachmittag irgendwie nochmal so eine
00:37:53: Kinderbuchpraxis: Mhm.
00:37:54: Mathias: Und mich dann halt nochmal irgendwie hinsetze und bin so was Schreibtypen angeht ich bin der totale Planer Also das
00:38:03: Kinderbuchpraxis: Mhm.
00:38:04: Mathias: ventiliere meine Ideen im Kopf und fange, bevor ich aber anfange zu schreiben, Baue ich mir meine Plots habe meine Pinnwand, habe zumindest mal die Hälfte vom Plot stehen, von den einzelnen Kapiteln bzw.
00:38:21: Mathias: Szenen stehen, habe meine Charakter-Sheets habe mein World-Billing gemacht, weiß, wo der Hauptcharakter hin will, was sein Want ist, was sein Need ist, wohin er sich entwickeln soll. Das weiß ich alles schon sehr, sehr früh, bevor ich mich hinsetze und dann losschreibe.
00:38:40: Kinderbuchpraxis: Eine Frage noch zum Schluss.
00:38:42: Mathias: Mhm.
00:38:43: Kinderbuchpraxis: Letztlich deine Bände sind, deine Bücher sind ziemlich erfolgreich. Wenn man mal guckt die geheime Drachenschule die sieben Bände, 350.000 verkaufte Exemplare. Diese Bilderbücher mit Ignaz Igel, 250.000 verkaufte Exemplare. Diese Mitmach-Bilderbücher auch dieselbe Zahl.
00:39:03: Kinderbuchpraxis: Irgendwie ist da ja auch ein Erfolgsdruck. Oder spürst du den oder sagst, nö jedes Buch ist neu und muss man halt gucken.
00:39:12: Mathias: Mh.
00:39:13: Kinderbuchpraxis: spüren ja so einen Erfolgsdruck sagen, man weiß ja, das ist immer einer, der hat relativ erfolgreiche Bücher und die einen drückt es und die anderen sagen, so what, neues Spiel, neues Glück.
00:39:28: Mathias: Also ich finde, dadurch, dass ich wirklich eine gut funktionierende Backlist habe, ist halt dieser finanzielle Druck erstmal nicht so da. Also ich
00:39:36: Kinderbuchpraxis: Mhm.
00:39:38: Mathias: für mich auch schon wichtig, dass man da halt erstmal sagen kann, okay, das muss nicht alles funktionieren, was jetzt irgendwie als nächstes kommt. Dem entspricht, also würde ich jetzt nicht sagen, dass jetzt jedes Buch und immer mehr und so weiter irgendwie, was die Verkaufszahlen angeht irgendwie funktionieren muss. Ich habe aber schon den Anspruch, schreibe ja jetzt auch dann zukünftig nicht mehr ausschließlich für Baumhaus und wenn man dann
00:40:05: Kinderbuchpraxis: Mhm.
00:40:06: Mathias: auch Vorschüsse bekommt, dann hat man schon den Anspruch, dass man ein gutes Buch abliefern will und hofft dann natürlich auch, dass es seine Leser und Leserinnen findet.
00:40:18: Kinderbuchpraxis: Vielleicht auch unter eigenem Namen?
00:40:20: Mathias: wird es dann demnächst auch irgendwann unter eigenem Namen
00:40:23: Kinderbuchpraxis: Geben.
00:40:24: Mathias: Auch
00:40:24: Kinderbuchpraxis: Okay.
00:40:25: Mathias: also auch wieder bei anderen Verlagen
00:40:27: Kinderbuchpraxis: Ja.
00:40:28: Mathias: Aber ich werde
00:40:30: Kinderbuchpraxis: es kommt.
00:40:30: Mathias: eigenem Namen probieren.
00:40:34: Kinderbuchpraxis: lernen neue Namen kennen. Genau Ja, vielen Dank, dass wir Einblick haben durften in die Bücherwelt von Matthias Siebel, Sophie Schönwald, Emily Sky. So viele Leute heute zu Gast in der Kinderhof-Axis, könnte man sagen. Lieben Dank dafür. Ja, Dankeschön.
00:40:53: Mathias: Danke euch.
00:40:57: Mathias: Okay drücken, ne? Zack!
00:41:47: Mathias: Ja, erst mal vielen Dank für die Einladung Ich freue mich total, bei euch sein zu dürfen. Und zum Schreiben gekommen, also tatsächlich schon ganz, ganz früh angefangen. Das Sind so nicht die Leichen im Keller, aber die Sachen die irgendwie in der Schublade verschwunden sind. Also schon eigentlich so während des Studiums glaube ich das erste Mal so ein bisschen ausprobiert.
00:42:09: Mathias: Coming-of-Age-Roman versucht zu schreiben, aber der wirklich, ich glaube, den gibt es schon gar nicht mehr. Irgendwie der ist bei irgendeinem Umzug dann mal hintergeblieben was, glaube ich auch ganz gut ist. ja. Heute wäre es wahrscheinlich Romance oder sollte es Romance sein, wenn man erfolgreich sein wollen würde und aber so richtig, also dass gesagt habe, okay, ich würde es auch gerne mal professioneller probieren war tatsächlich 2013 mit einem kleinen Geschenkbuch, was im Eichborn Verlag erschienen ist, der ja auch zu Basta Lübbe gehört, wo ich lange gearbeitet habe das war eher noch so ein so ein kreatives Fingerspiel was ich mit einer Grafikerin zusammen umgesetzt habe, mit dem hehren Versuch Werke der Weltliteratur aufs Äußerste zu kürzen.
00:43:08: Mathias: Also so richtig, um Geschichten zu erzählen sondern es war eher so ein kleines Geschenkbuch zum Spaß haben. Ich kann mal testen ob es funktioniert und frage euch mal, der Titel des Buches ist Montag Dienstag, Mittwoch Donnerstag, endlich Freitag Was könnte das für ein Werk ganz genau, ja. hat einen Haken, wäre, Moby
00:43:57: Mathias: Dick fasst irgendwie der alte Mann und das das, ja fürchterlich, irgendwas sollte eigentlich gar nicht unter meinem Namen erscheinen, kleines Geschenkbuch, aber waren was eigentlich auch noch gar nicht so richtig mit Nee, hat überhaupt nicht funktioniert, war irgendwie ein totaler Flop.
00:45:17: Mathias: ich sogar noch Felix Rutloff, entschieden hatte. Tatsächlich auch damals sicherlich noch einfacher zu bewerkstelligen als dann nachher in meiner Funktion als Verlagsleiter Kinder-Jugendbuch. Das ist natürlich sowas ne? Ich kenne eine Reihe Verlage, wo das gar nicht geht, wo man als Lektor Lektorin Programmmensch nicht nebenher selber noch Bücher schreiben darf.
00:45:45: Mathias: Ich war eigentlich immer der Meinung, dass da so viel Potenzial drin liegt, dass da so viele Leute im Verlag, Die tagtäglich mit Texten zu tun haben, die viel lesen die ein super Sprachgefühl haben, dass ich immer gedacht habe, das liegt doch auf der Hand, dass da auch Talente, Autorinnen, Autoren Talente bei sind.
00:46:06: Mathias: Und ich habe das tatsächlich mal sehr stark gefördert, vielleicht auch am Anfang so ein bisschen blauäugig weil natürlich ist da auch so ein bisschen dieses Thema im eigenen Verlag veröffentlichen Wie wird das gesehen? Wie wird das von außen gesehen? Da muss man schon so ein bisschen aufpassen, wie man also ich habe da immer zu angeregt wer Lust hat, dass sich da jeder gerne auch mal selber ausprobieren soll. Am Anfang haben wir das gar nicht so sehr mit Blick darauf gemacht, dass wir alle Autoren oder Autorinnen werden wollten, sondern dass wir Als ich den Baumhausbereich übernommen habe, überlegt haben, wir wollen mehr mit deutschen Autorinnen Als ich das übernommen habe, hatten wir, glaube ich damals noch so 50-50 Lizenzen aus dem Ausland und deutsche Rechte die wir veröffentlicht haben.
00:47:06: Mathias: Und ich wollte halt mehr... Mehr deutsche Stoffe veröffentlichen und habe dann mit meinem Team zusammen oft geplottet. Wir haben uns den Markt angeschaut, wir haben so kurze Pitches gemeinsam entwickelt, mit denen wir dann immer wieder auch auf Kreative zugegangen sind, um zu schauen, habt ihr Lust, das zu eurem Eigen zu machen?
00:47:26: Mathias: Das waren wirklich kurze Blurbs, also wirklich Themen vorgegeben.
00:48:01: Mathias: es war für mich tatsächlich, wenn ich jetzt auch an mich selber denke, später tatsächlich auch eigene Bücher geschrieben habe, auch bei unserem Verlag veröffentlicht habe. ich ja mit Lektorinnen aus meinem Team zusammengearbeitet habe an den Texten.
00:48:17: Mathias: Und da hat ja dann nochmal so ein kleiner Rollenwechsel stattgefunden. Und ich habe halt dann meine Lektorin auch live und in Farbe erleben können, wie sie am Text arbeiten. Also als vorstellen, einkaufen prüfen, kalkulieren, mit der Herstellung Vertrieb Marketing abstimmen.
00:48:39: Mathias: Das sind ganz, ganz viele Aufgaben aber diese Ganz klassische Arbeit direkt am Text. Die findet ja meistens wirklich dann zwischen der jeweiligen Lektorin Autorin auch zu sehen, wie wie denn in machen die das?
00:49:00: Mathias: Und ich habe mit unterschiedlichen Lektoren bei mir aus dem Team an meinen Texten gearbeitet Und das war total spannend zu sehen, wer wie tief reingeht, wer wie streng ist, wer inhaltlich mitarbeiten will, wer Strukturelektorat macht, wer eher lange Leine lässt. Das war schon ganz spannend einfach zu Also ich muss selber mal überlegen, was die Anfänge waren. Ich glaube, das allererste war ein Pappbilderbuch, einmal feste Drücken, so ein Mitmachbuch, so wird das heute glaube ich so ist der Fachterminus Die sind sehr erfolgreich und da hatte ich diese Idee zu dem Pinguin das weiß ich noch, das war bei meinem allerersten Bologna-Messebesuch und ich habe im Bus zur Messe gesessen und hatte irgendwie vorher diesen Film, die Reise der Pinguine Irgendwie geschaut und hatte dann, es gibt sehr erfolgreiche Autoren in dem Bereich, Jörg Mühle irgendwie mit, glaube ich allen voran Mit seinen Mitmachbüchern und habe halt überlegt dass das total spannend wäre, genau das Hasenkind.
00:51:20: Mathias: Und habe da überlegt, dass man das eigentlich irgendwie auch ganz schön, ich bin ja großer Tierfan, fahre ja viel um die Welt, um mir Tiere anzuschauen, und habe halt überlegt dass man das eigentlich super miteinander verbinden könnte in dem Bereich Und so ist die erste Idee entstanden. Und ja, dann Ist es so, bei Basta Lübber als Aktienunternehmen muss man schon irgendwie compliance-technisch so ein bisschen aufpassen, das muss alles geregelt sein und da gibt es dann den Compliance-Manager und den Vorstand, mit dem man das abstimmen muss und war jetzt bei Basta Lübber aber auch nicht irgendwie da ein Pionier in dem Bereich.
00:51:57: Mathias: also ganz großer erfolg war dieses generation doof was ja sachbuch damals entstanden ist in dem ganzen bereich tolkieneske fantasy hatten wir ja so eine koryphäe der das elvischwörter buch geschrieben hat also da gab es schon eine reihe an verlagsmitarbeitern die schon vor mir auch im verlag selber veröffentlicht haben ja und mit Ne, ich habe das, ich glaube, Sophie Schönwald, ne, das
00:52:40: Mathias: ist ja das Schöne dass man als irgendwie mit Pseudonymen arbeiten kann und ein bisschen der Marketing-Mensch, aber es sind halt auch alles reale Personen. Das ist Theodor Mayer ist meine Oma, Mila Schand ist ein Patenkind, Sophie Schönwald ist der Mädchen von meiner Frau. Also ich habe da so ein bisschen mich im Familien- und Freundeskreis bedient und Also Emiliano ist mein Patenkind und mein Neffe wegen I Love Sky, ne, das ist. Hier die geheime Drachenschule, die von Emily Skye geschrieben wird und da geht es ja als Setting um eine Insel die irgendwo Richtung Orkney Islands, Shetland Islands angesiedelt ist und dann war bei Isle of Skye wegen der Nebel und dem geheimnisvollen Da fand ich das irgendwie ganz spannend, dann eben was aber letztendlich wenn ich das noch kurz sagen darf, eine ziemlich blöde Idee war, weil ich überhaupt nicht da im Vorfeld gecheckt habe, wer eigentlich Emily Sky ist und das ist so eine sehr leicht bekleidete Fitnesstrainerin aus den USA, die den gleichen Hm.
00:55:12: Mathias: Ja. also wir haben da wirklich drüber gebrütet. Das Ganze kommt ja so ein bisschen inspiriert von den Escape Rooms und auch Büchern die es gibt. Und wir haben uns halt schon gefragt, wie ist es, wenn man jetzt im Lesefluss unterbrochen wird, man ist an einer spannenden Stelle, wird gern weiterlesen Müsste jetzt aber erst dieses Rätsel lösen und Intention war schon, man hat eine Unterbrechung, man kann mal Luft holen man kann mal was anderes machen als lesen aber für die, die dranbleiben wollen, ist eben auch die Möglichkeit da zu sagen, nee, das ist mir jetzt zu schwer oder ich möchte gerade nicht weiter rätseln sondern eher weiter lesen um denen halt einfach die Möglichkeit zu geben, auch zu sagen, ich will einfach in der Geschichte bleiben.
00:55:54: Mathias: Das war so wir da versucht haben.
00:56:30: Mathias: Bei den Projekten ja, aber jetzt nicht bei allen Projekten die ich machen würde. Also es gibt auch Bücher die klassische Reihe bei der Drachenschule ist ja ganz klassisch Kinder-Fantasy Aber ich finde es schon spannend, was für Verknüpfungen man herstellen kann, ohne dass es jetzt... Technisch werden muss, ohne dass ich irgendeinen Bildschirm anschalten muss oder aus dem Buch raus einen Medienbruch habe, in eine App gehen muss, sondern Anspruch war das schon immer, lass uns versuchen, so kreativ mit dem Buch als solchen umgehen zu können, wie es halt möglich ist.
00:57:08: Mathias: Und das ist schon spannend, darüber nachzudenken
00:57:59: Mathias: Das gehört natürlich irgendwie ich glaube für jeden programm verlagsleiter und die programms teams dazu dass man dass man einfach schaut wo entwickeln sich die märkte hin wo sind zielgruppen wo sind bedarfe da die man dann bedienen kann immer mit dem blick auf wer sind wir als verlag wofür stehen wir was können wir was nimmt man uns ab das gehört glaube ich dazu bei meinen eigenen projekten steht Eher mal die idee im vordergrund also das worauf ich wirklich lust habe und dann schaue ich natürlich nur bei völlig abwegigen sachen das ist mal so gut dass vielleicht mal liegen und und schau dann dass man schon auch auch themen trifft nur den zeitgeist treffen würde ich jetzt aber als autor also jetzt mit meinem hut den ich jetzt auf habe Da nehme ich mir gerade die Freiheit, einfach das zu machen, worauf ich Lust habe.
00:58:54: Mathias: Natürlich habe ich einen Blick auf den Markt. Das bedingt sich einfach, wenn man 20 Jahre lang in der Branche gearbeitet hat, dass das einen irgendwie färbt, dass das in einem drinsteckt, dass man da einen Blick für hat. Aber ich würde nicht sagen, dass ich als Autor jetzt... Hingehe und sage, oh, ich schreibe jetzt den nächsten, Romance Titel im New Adult.
00:59:18: Mathias: Das wäre sowas was ich nicht machen würde. Also Also...
01:00:22: Mathias: Also Da gibt ja einen Vorgänger, ein Mäusekind, es ist so weit, bald beginnt die Schlafenszeit. Das ist natürlich, gute Nachtgeschichten, also ein absoluter der erste gerade, der war halt zuerst da und da ist dann aus so einem Zweizeiler dann letztendlich dann diese Geschichte entstanden Das andere war jetzt irgendwie die Frage, wie machen wir weiter mit dem Mäusekind und dann war halt Geburtstag ein Thema.
01:01:02: Mathias: Das war nicht so sehr dieses Achtsamkeit, war es ja. Meiner Meinung nach auch einfach im Markt sehr, sehr stark gerade bedient wird. Also da ist Meinung nach ein Überangebot da Das hat in dem Falle jetzt nicht so eine große Rolle gespielt, dass ich jetzt auf Achtsamkeit raus wollte, dass man immer wieder irgendwie Thema, einen moralischen Kompass mitgeben, Werte vermitteln wollen, irgendwie gerade im Bilderbuch.
01:01:31: Mathias: Das ist bei mir drin. Also das Bilderbüchern. Immer mit drin, ich habe hier und da mal die Dschungel-Grummel-Pups-Parade oder wo ist das Klopapier, wo ist das Klopapier, das war in der Corona-Zeit man einfach denkt, Mann, das kann doch nicht sein, dass da irgendwie die Leute hochten, lass uns da mal was Lustiges zu machen.
01:01:56: Mathias: Da war der Anspruch dann eher, komm, wir machen hier so ein bisschen einfach mal was, was albern ist und einfach Ja.
01:02:38: Mathias: und auch schon, aber auch ein Evergreen, also von König Pups bis, also das glaube ich das ist in den Kindern drin und jede neue Kindergeneration, die da kommt, Das ist ja so das man so seine Selbstermächtigung hat, wo man Kontrolle selber ausüben kann. Das ist natürlich spannend für Kinder und für alle, die da irgendwie nachkommen.
01:03:01: Mathias: Was ich immer noch wichtig finde, ist bei Bilderbüchern, dass man schon auch schaut, dass es den Erwachsenen Spaß macht, vorzulesen und dass man so einen Sweet Spot trifft. Dass, wenn das Kind zu Hause zum zehnten Mal das Bilderbuch XY rausholt, man auch als Erwachsener Nochmal Spaß haben kann beim Vorlesen Also das finde ich schon ein wichtiger Punkt.
01:04:00: Mathias: Ne, also wir haben schon immer sehr stark getrennt finde ich auch total spannend, dass ich das jetzt nicht mehr muss, aber die Projektleitung übernimmt immer die jeweilige Lektorin ich weiß gar nicht, ob bei allen Projekten den Illustratoren, Illustratorin klar war, wer auf der Autorenseite dahinter steht, wegen der war's
01:04:33: Mathias: Nee, eigentlich nie so vorgekommen. Es gibt aber genug Fälle. Ich habe ja wirklich mit vielen zusammengearbeitet aber eigentlich immer auf Augenhöhe. Also ich glaube, wer mich kennt, weiß, dass ich mich selber nicht so ernst nehme und nie halt irgendwie diese Chefkeule rausholen würde. finde aber, was ich total spannend finde, wo ich gerade auch an Projekten arbeite, ist dieses Thema...
01:04:57: Mathias: Wie sollte man eigentlich im Bilderbuch zusammenarbeiten? Und bisher war es tatsächlich so, ich schreibe die Texte dann gehen die Texte an meine Lektorin an meinen Lektor, der dann wiederum das Bindeglied zur Illustratorin zum Illustrator ist und so der direkte Austausch zwischen Autor und Illustratorin bisher immer in eher kleineren Rahmen stattgefunden.
01:05:23: Mathias: Also das Projektmanagement wird dann von der jeweiligen Lektorin übernommen. Aber dass man so ganz eng zusammenarbeitet als ich als Autor mit den Illustratoren, Illustrierenden, hat gar nicht so häufig stattgefunden.
01:05:45: Mathias: abhängig von den Projekten Jetzt bei dem allerersten mit dem Pinguin, das wird von der Nadine Reitz illustriert, die habe ich tatsächlich auf einem Illustratorin-Stammtisch in Düsseldorf kennengelernt. Und das war, ich glaube, sogar ihr erstes Buchprojekt, was sie dann gemacht hat.
01:06:04: Mathias: Und wir sind mittlerweile gut befreundet. Da findet natürlich auch der direkte Austausch ich auch, der die Zoo-Reihe macht. Dann gab es aber andere, wo ich mir eben gemacht die waren ja die pseudonymen also ich glaube in den meisten fällen Also es interessiert ja letztendlich auch nicht die Welt da draußen, wer Sophie Schönwald ist. Und wenn es dann Anfragen gab, weil ich eh mit Verlagsleitung und Bücherschreiben sowieso nicht viel Zeit hatte, war das jetzt nichts, wo ich mit unserem Event-Presse-Team gesprochen habe und gesagt habe, oh, jetzt biete mich aber mal bitte irgendwie stark für Wenn es konkrete Anfragen gab, ich war mit den Klinik-Clowns unterwegs, dann gab es mal zum Tag der Zahnhygiene eine Anfrage, da bin ich dann schon hingefahren. Oder wir machen hier viel, also Basta Lübbe viel mit dem Bücherwurm, so eine kleine Bücherei aus Dellbrück, viel zusammen.
01:07:56: Mathias: Und da war dann auch die Frage, kannst du nicht auf unserem Jahresfest, Sommerfest kommen? Und da habe ich dann schon auch gelesen. wenn ich dann hier den Zahnputztag hochgehalten habe und dann gesagt habe, guckt mal, da steht Günther Jakobs und Sophie Schönwald drauf, was glaubt ihr denn, wer ich bin?
01:08:15: Mathias: Und dann haben natürlich alle gesagt, Günther Jakobs, nein, ich bin Sophie Schönwald. Und dann war natürlich klar, das ist ja jetzt für mich alles neu ist die Frage, aber es ist auf jeden Fall ein Thema, was jetzt auch Ich habe tatsächlich viel zu tun. Also der Übergang hat sehr gut funktioniert für mich, was jetzt so die Ich habe mir mit Birgit Arte-Jager eine ganz tolle Agentin genommen, die halt schon für mich Projekte angeboten hat und auch schon untergebracht hat.
01:09:10: Mathias: Das sehr fleißig am Schreibtisch und arbeite meine Projekte ab. Aber klar, ist natürlich irgendwie was anderes als Schreiben und Verlagsleiter sein. Jetzt habe ich mir aber gedacht, jetzt will ich mich erstmal so ein bisschen in den Schreiballtag eingrooven. Und wenn das sitzt und ich wirklich auch absehen kann, wie viel schneller ich denn jetzt werde bei meinen Projekten, weil ich einfach mehr Zeit habe zu schreiben, dann auch zu gucken, klar, was ist mit dem Thema Veranstaltung.
01:09:56: Mathias: glaube, ich habe gelogen damals. Nee, ich finde derzeit wenn ich meinen Rechner aufmache und in meinen Outlook-Kalender gucke und da steht halt gar nichts drin, das Es ist hatte das ja, also als ich raus bin dann bei Basta Lübbe, dann war ja auch dieses Thema, ich muss mir einen eigenen Rechner kaufen und Windows kaufen und alles hier irgendwie so technisch aufsetzen, da bin ich halt wirklich nicht so gut drin und dann hatte ich aber alles.
01:10:34: Mathias: Und dann habe ich die ersten drei Tage in meiner Autoren-Selbstständigkeit keine einzige E-Mail bekommen und hatte wirklich gedacht, ich habe das irgendwie falsch aufgesetzt, irgendwas und habe mir dann selber eine E-Mail geschrieben, kam dann auch direkt an und das war dann wirklich so, dass ich sage, ja Wahnsinn irgendwie, also dieses sonst irgendwie 40, 50, 60 E-Mails am Tag, das ist weg und das ist großartig also das fühlt sich schon sehr gut Also wenn wir so weit zurückgehen, also es hat wirklich in der Fahrbücherei Köln Löwe nicht angefangen, da hat meine Mutter ehrenamtlich gearbeitet und dann bin ich öfter mit hin und während sie halt vorne die Bücherkarten abgestempelt hat und die Bücher rausgegeben hat, habe ich mich am Anfang in die Comic-Ecke verzogen und mich später dann auch an den Kinderbüchern versucht, so ging es eigentlich los und habe tatsächlich...
01:11:57: Mathias: Durchweg immer viel gelesen. Auch als war ich jetzt nicht so der Riesensportler. Da war Lesen für mich schon immer einfach ein wichtiges Thema, was mich Bin dann aber nach dem Abi wirklich ganz anders abgebogen. Bin nach Holland, um ein Zwischending aus BWL und VWL zu studieren. habe ich Madrid hatte ich auch studiert, also Maastricht war so eine sehr oder ist so eine sehr international ausgerichtete Uni, die damals im Zuge der europäischen Verträge die in Maastricht geschlossen worden sind als Fakultät gegründet wurde und die halt Partner-Unis auf der ganzen Welt hat und von dem Studiengang war dann eben auch, dass man ein Jahr, ein halbes Jahr oder ein ganzes Jahr noch mal ins und da Quasi, wirklich, ich bin Genau, war dann noch in Madrid und bin vor Europäern natürlich Kölner und auch immer wieder nach Und bin dann in Köln gelandet war kurz in der Werbeagentur, in der ich glaube, zwei Jahre und habe dann mit einem Trainee-Programm zur Verlagsleitung, hieß das damals, bei Bastei Lübbe angefangen.
01:13:42: Mathias: Und das war auf zwei Jahre angelegt. Ich war auch der Erste der da drin war. Aber das war tatsächlich damals in dem Zeitschriftenbereich noch von Basta Lübbe. Rätselhefte, Zeitschriften die es da gab und das war nach einem Jahr aber auch schon wieder vorbei, weil dann irgendwie große Konsolidierungsphase bei irgendwie Outsourcing das Riesenthema ist mein Bereich quasi fast komplett eingestampft worden. Und dann hat man mir aber angeboten in den Buchbereich zu zu machen in die Marketingabteilung, zum Glück, da war ich auch wirklich sehr dankbar.
01:14:22: Mathias: Und dann ging es in der Marketingabteilung dann recht schnell, also von der Projektleitung zur stellvertretenden Abteilungsleitung, das war innerhalb von zwei, drei Jahren. Da waren sondern auch Belletristik, Hörbuch, Sachbuch, was damals alles an Imprints da war, in der Doppelspitze mit einer Kollegin gemeinsam übernommen habe und habe das dann insgesamt, also der Teil war dann insgesamt zehn Jahre lang.
01:15:03: Mathias: Und hatte dann nach, ich weiß nicht wie vielen hunderten Vorschauen tausenden Covern, ewig vielen Kampagnen nach zehn Jahren gesagt, okay, da muss noch mal irgendwie was anderes kommen. Und das wäre dann entweder der Wechsel in ein anderes Haus gewesen, weiter im Marketing oder wirklich noch mal zu sagen, nö, ich will eigentlich lieber noch mal in einen anderen Bereich.
01:15:27: Mathias: Und schon damals habe ich so gedacht, ah, das Herz schlägt ja im Verlag eigentlich im Programm und ich würde gerne in den Programmbereich hatte dann zum Kinderbuch damals noch Boje und Baumhaus Berührungspunkte weil ich es halt marketingseitig schon mitbetreut hatte und das hat dann geklappt, dass ich da dann das Angebot bekommen habe, nach zehn Jahren in den Programmbereich zu wechseln und habe das dann auch wieder zehn Jahre gemacht und Es scheint immer bei mir so die Grenze zu sein, dass man dann sagt, okay, mache ich zehn Jahre und in zehn Jahren wahrscheinlich auch irgendwie an die tausend Buchveröffentlichungen mit begleitet.
01:16:05: Mathias: Und ich dann gesagt habe, so und jetzt muss wieder was Neues kommen. Und seit Autor.
01:16:26: Mathias: Danke, so meine erste Leserin und meine die sie ist eigentlich bei allen Projekten mit dabei. Also das, Input. als vorher, weil ich ja jetzt so alleine bin.
01:17:44: Mathias: Ja, so eine Lerche. Also ich stehe immer extrem früh auf dann wirklich so gegen fünf, um Arbeit mich quasi.
01:18:05: Mathias: Also immer sehr, sehr früh angefangen, sodass hatte, um quasi vor der Arbeit schreiben zu können. Das habe ich aber auch beibehalten, nicht mehr fünf, also jetzt ist es irgendwo so zwischen sechs und sieben aber dann ist es für mich wirklich so der Weg, einmal kriegt der Hund sein Futter, ich mache mir einen Kaffee und sitze dann so bis elf, elf, zwölf am Schreibtisch Und habe meistens echt erst spät dann, erstmal irgendwie macht auch total Spaß, also ist auch wirklich so meine Zeit und dann werde ich meistens immer so ein bisschen müde oder so, dann muss der Hund auch raus nochmal, dann gehen wir meistens immer spazieren und dann gucke ich, dass ich am Nachmittag irgendwie nochmal so eine Und mich dann halt nochmal irgendwie hinsetze und bin so was Schreibtypen angeht ich bin der totale Planer Also das ventiliere meine Ideen im Kopf und fange, bevor ich aber anfange zu schreiben, Baue ich mir meine Plots habe meine Pinnwand, habe zumindest mal die Hälfte vom Plot stehen, von den einzelnen Kapiteln bzw.
01:19:20: Mathias: Szenen stehen, habe meine Charakter-Sheets habe mein World-Billing gemacht, weiß, wo der Hauptcharakter hin will, was sein Want ist, was sein Need ist, wohin er sich entwickeln soll. Das weiß ich alles schon sehr, sehr früh, bevor ich mich hinsetze und dann losschreibe.
01:19:41: Mathias: Mhm.
01:20:12: Mathias: Mh.
01:20:28: Mathias: Also ich finde, dadurch, dass ich wirklich eine gut funktionierende Backlist habe, ist halt dieser finanzielle Druck erstmal nicht so da. Also ich für mich auch schon wichtig, dass man da halt erstmal sagen kann, okay, das muss nicht alles funktionieren, was jetzt irgendwie als nächstes kommt.
01:20:48: Mathias: Dem entspricht, also würde ich jetzt nicht sagen, dass jetzt jedes Buch und immer mehr und so weiter irgendwie, was die Verkaufszahlen angeht irgendwie funktionieren muss. Ich habe aber schon den Anspruch, schreibe ja jetzt auch dann zukünftig nicht mehr ausschließlich für Baumhaus und wenn man dann auch Vorschüsse bekommt, dann hat man schon den Anspruch, dass man ein gutes Buch abliefern will und hofft dann natürlich auch, dass es seine Leser und Leserinnen findet.
01:21:20: Mathias: wird es dann demnächst auch irgendwann unter eigenem Namen Auch also auch wieder bei anderen Verlagen Aber ich werde eigenem Namen probieren. Danke euch.